Demoaufruf – Internationaler Frauentag am 8. März
Zum diesjährigen Internationalen Frauentag am 8. März ruft ein breites Bündnis mit Vertretung aus der Universitätsstadt Marburg und dem Landkreis Marburg-Biedenkopf unter dem Motto „Wir sind viele. Wir sind stark.“ zu einer Kundgebung in Marburg auf.
Die Demonstration beginnt um 17.00 Uhr an dem Marburger Hauptbahnhof. Gegen 18.00 Uhr endet sie mit einer Kundgebung mit Musik auf dem Vorplatz des Erwin-Piscator Hauses. Alle, die Gleichberechtigung anstreben und unsere Forderungen unterstützen, sind herzlich willkommen.
Auf dem Papier sind Frauen und Männer in Deutschland gleichberechtigt. Die Wirklichkeit sieht aber für sehr viele Frauen ganz anders aus. Besonders deutlich merken Frauen, dass sie noch erhebliche Nachteile haben, wenn sie einen Blick in ihre Geldbeutel werfen. Frauen verdienen in Deutschland durchschnittlich immer noch über 20 Prozent weniger als Männer. Wer weniger verdient, erhält auch weniger Rente. Deshalb ist Altersarmut weiblich. Und wer Kinder versorgt, die Hausarbeit macht und Angehörige pflegt, muss aufs ganze Leben gerechnet auf viel Geld und Aufstiegschancen verzichten. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist immer noch unzureichend. Vor allem alleinerziehende Frauen spüren das besonders deutlich und leben mit ihren Kindern in unserem reichen Land sehr oft an der Armutsgrenze. Frauen wollen von ihrer Arbeit gut leben können und eigenständig abgesichert sein. Auch wenn sie beispielsweise in der Pflege, im Einzelhandel oder als Hebamme arbeiten. Sie wollen gleichberechtigt in Führungspositionen, Vorstandsetagen und politischen Ämtern vertreten sein.
Frauen wollen sich weder Zuhause noch im öffentlichen Raum mit Angst bewegen müssen. Sie wollen frei, selbstbestimmt und vor allem ohne Gewalt leben. Davon sind wir in Deutschland noch weit entfernt. Jede dritte Frau sagt, dass sie bereits körperliche oder sexualisierte Gewalt erlebt hat. Gewalt gegen Frauen darf nicht geduldet werden. Nicht gegen die eigene Ehefrau, nicht gegen Kolleginnen, nicht gegen geflüchtete Frauen und auch nicht gegen Frauen in der Prostitution. Es darf keine Ausnahmen geben.
Frauen wollen sich nicht in feste Rollen pressen lassen und frei entscheiden, wie sie leben wollen. Frauen sollten sich nicht vorschreiben lassen, wie sie sich zu kleiden haben. Das bestimmt jede Frau für sich selbst.
Wir sind viele, die so denken. Wir sind stark. Vor allem dann, wenn wir uns solidarisieren und uns gegenseitig stützen. Die Zeit ist reif, das auch öffentlich zu zeigen.