Das BSF hat eine lange Geschichte. 1973 wurde das BSF als Verein von aktiven Bürger*innen der Stadt Marburg gegründet, um Menschen zu unterstützen, die Hilfe nötig hatten. Die Gründer*innen wollten mit dem Namen zum Ausdruck bringen, dass dieser Forderung ein gemeinsamer solidarischer Bürgerwille zugrunde lag: Eine Bürgerinitiative formuliert basisdemokratische Ansagen an die herrschende Politik. Wie bei jeder Initiative 
steht der Anfang, die Initialzündung, im Vordergrund. Die Initiator*innen, die den Verein gegründet haben, wollten etwas Langfristiges auf den Weg bringen. Diese Strategie ist gut gelungen! Es wurde ein Haus gemeinsam geplant und errichtet, die Zuständigkeiten wurden ausgebaut, die Mitarbeiter*innen sind Profis mit Fachausbildungen und das BSF ist zu einem kleinen Betrieb herangewachsen. Dies hatte zur Folge, dass das BSF sich aller ausweitender verwaltungstechnischer Kompliziertheit ausgesetzt sah und dem Bedarf nach professioneller Außendarstellung nachgehen musste. Das Ziel der Gründungsmütter und –väter war damals, allen Bewohner*innen am Richtsberg zur benötigten infrastrukturellen Entwicklung in diesem Stadtteil zu verhelfen. „Hilfe zur Selbsthilfe“ war die Leitlinie. Die Gründer*innen wollten sich um Soziale Fragen kümmern und haben mit ihrer Initiative stets die Bedürfnisse und Bedarfe der Bewohnerschaft aufgegriffen und damit auf die Lücken des Systems hingewiesen. Das tun wir noch heute. Damit sind wir stets am Puls des Geschehens und agieren vor Ort flexibel. Dabei sind uns – wie in den Anfängen – das Einbeziehen, das individuelle Handeln und die Stärkung der Eigenressourcen aller Menschen wichtig. Kurz gesagt: „Gemeinsam besser leben“. Wir agieren weltanschaulich und politisch neutral, aber orientiert am humanistischen Weltbild als Grundlage unserer Verfassung. Um die Fachlichkeit, die Angebotsvielfalt und die Effektivität zu erreichen und umzusetzen, arbeiten wir inzwischen mit zahlreichen Kooperationspartner*innen zusammen. Wir sind gut vernetzt, sowohl innerhalb als auch außerhalb des Stadtteils. In dem Sinne ist der Verein keine Initiative mehr, auch wenn wir im Einzelnen initiativ handeln und Dinge anstoßen.
Die Mitgliederversammlung der ehemaligen „Bürgerinitiative für Soziale Fragen“ hat entschieden, dass „Bürgerinitiative“ nicht mehr dem entspricht, was BSF e.V. heute darstellt und hat sich einen neuen Namen gegeben. So heißen wir nun seit Juli 2016 „Bewohnernetzwerk“ für Soziale Fragen. Mit dem neuen Namen bleibt BSF, was BSF schon immer war: Ein konstanter Partner im Stadtteil für alle Menschen und Einrichtungen am Richtsberg.
